Am fünften Tag bin ich endlich in den Urwald aufgebrochen
und habe mir einen lang ersehnten Traum erfüllt! Der Wasserstand ist so hoch
wie noch nie, viele Strassen und Felder sind überschwemmt, Häuser stehen
unter Wasser. Für den Urwald hat das zur
Folge, dass die Baumriesen bis zur Hälfte im Wasser stehen und man mit dem Boot
durch ihre Baumkronen gleiten kann! Ein wahnsinniges Gefühl! Diese Kulisse
wurde ständig von Vogelpfiffen, Affengebrüll und ganz vielen anderen
Tiergeräuschen begleitet. Wir hatten ein sehr vielfältiges Programm:
Jungelwanderung, Piranha fischen, Tiere beobachten ect. Indianer so wie wir sie uns vorstellen haben wir keine gesehen. Die leben heutzutage zurückgezogen in Reservate. Jedoch gibt es viele Menschen, die im Amazonas wohnen, die meisten sind Caboclos, dies ist eine Mischung zwischen Indianer und "Weissen". Sie haben ihre Stämme verlassen und leben meistens vom Handel und ernähren sich selbständig. Unser Reiseführer, der in dieser Region aufgewachsen ist, war ein Caboclo. Er
hat jedes noch so gut verseckte Tier (Faultiere, Krokodile, Vögel, Affe, Schlangen,
Spinnen ect.) entdeckt und konnte sich perfekt orientieren.Der Höhepunkt unserer Jungeltour war eine Nacht in einer Hängematte in einem selbstgebauten Lager. Da ich die einzige Touristin war, die Portugiesisch gesprochen habe, übernahm ich die Rolle der Dolmetcherin und somit Koordinatorin. Der Caboclo, der uns begleitet hat, war ganz erstaunt über mein ganz anschauliches Feuer. Klar weiss ich wie man ein Feuer macht! Wie sonst soll man eine Cervelat brätlen? ;) Am Lagerfeuer haben wir schaurigen Geschichten über die Abenteur im Urwald gelauscht und den zwei Hünchen beim braten zugeschaut. Die Nacht war kurz, die Hängematte unbequem, die Mosquitos überall. Trotzdem war es ein tolles Erlebnis! Noch so gerne habe ich am nächsten morgen ein bad im Amazonas genommen. Einfach nicht an die Krokodile, Boas, Piranhas und andere nicht erwünschte Schwimmkamaraden denken! Ungerne bin ich nach vier Tagen in die Zivilisation zurück gekehrt, doch es warten noch ganz viele andere Abenteuer auf mich von denen ich euch bald erzählen werde!
Mittwoch, 30. Mai 2012
Manaus, Amazônia
Manaus ist eine chaotische, farbige und laute Stadt in
mitten des brasilianischen Urwaldes. Auf der Strasse wimmelt es nur so von
kleinen (ja, sogar für mich :)
flinken Nachkommen von Indianern. Die
Häuser sind von der Feuchtigkeit moderig und herunter gekommen. Zwischen Neubauten,
die wie wild aus dem Boden schiessen entdeckt man überall alte, herrschaftliche
Villen, die zur Zeit des Kautschukbooms (um
Wende des 19. Jahrhunderts) gebaut wurden. Am Rande der Strasse sind überall
kleine (1x1 Meter) Baracken aufgebaut, die gebrauchte Telefone, Sonnenbrillen
und allerlei Ramsch verkaufen. Die Atraktion der Stadt ist das Teatro Amazonas, das mit
seiner gelb, grün, blauen Kuppel über die Dächer von Manaus wacht. Mein Hostel
war gerade um die Ecke und so konnte ich es jeden Tag bestaunen. Der Platz um
das Opernhaus ist sehr schön gestaltet und lädt zum Verweilen ein. Da ich die
ersten 4 Tage in Manaus mit Fieber im Bett verbracht habe, war das meine
tägliche Aufmunterung: Jeden Tag einen
grossen, kalten Suco an der Praça und jeden Tag eine neue, exotische Frucht kennen
lernen! Cupuaçu, Graviola, Genipapo :) Als es mir schon besser ging hat mich meine Zimmerkollegin aus
Curitiba in die Oper begleitet:
A Flauta Magica do Wolfgang Amadeus Mozart. Die Geschichte war sehr passend mit
Papageno, dem Vogelfänger, die Inszenierung modern und unkoordiniert, das Deutsch nicht
wirklich Deutsch. Alles in allem: Sehr unterhaltsam :)
Sonntag, 13. Mai 2012
Meine Lieben, lange ists her... und dafür entschuldige ich mich!
Meine Zeit in Porto Alegre ist vorbei und ich bin schon am reisen. Die drei Monate, die ich in Porto Alegre verbringen durfte, waren toll. Die Arbeit, die sehr interessant, lehrreich und berührend war. Einzelne Schicksale, die ich nie vergessen werde. Meine neue Familie, vorallem Marcia, die mich wo sie konnte unterstütz hat. Gute Freunde, die mir den Alltag versüssten. Der Fussballklub International, der Mittwochs und Sonntags meistens für gute Laune sorgte. Porto Alegre als Stadt, die viel zu bieten hat. Es eine sehr gute Zeit, mit schönen Erinnerungen, die ich immer in meinem Herzen tragen werde. Der Abschied war schwer, doch die Strände und der Samba von Rio de Janerio haben es mir ein bischen vereinfacht. Die letzten zwei Wochen habe ich in der Cidade maravilhosa verbracht und von dort aus meine Weiterreise geplant. Oft war ich am Strand und durch einen glücklichen Zufall hat in der letzten Woche, an meinem lieblings Plätzchen an Ipanema, dem Arpoador, die Surf Weltmeisterschaft statt gefunden! Im moment sitzte ich auf der Terasse eines kleinen Hostel gerade neben dem Teatro Amazonas. Ja, ich bin in Manaus :) In den nächsten Tagen werde ich von hier aus mit einem Boot in den Jungel stechen und auf Abenteuer hoffen.
Meine Zeit in Porto Alegre ist vorbei und ich bin schon am reisen. Die drei Monate, die ich in Porto Alegre verbringen durfte, waren toll. Die Arbeit, die sehr interessant, lehrreich und berührend war. Einzelne Schicksale, die ich nie vergessen werde. Meine neue Familie, vorallem Marcia, die mich wo sie konnte unterstütz hat. Gute Freunde, die mir den Alltag versüssten. Der Fussballklub International, der Mittwochs und Sonntags meistens für gute Laune sorgte. Porto Alegre als Stadt, die viel zu bieten hat. Es eine sehr gute Zeit, mit schönen Erinnerungen, die ich immer in meinem Herzen tragen werde. Der Abschied war schwer, doch die Strände und der Samba von Rio de Janerio haben es mir ein bischen vereinfacht. Die letzten zwei Wochen habe ich in der Cidade maravilhosa verbracht und von dort aus meine Weiterreise geplant. Oft war ich am Strand und durch einen glücklichen Zufall hat in der letzten Woche, an meinem lieblings Plätzchen an Ipanema, dem Arpoador, die Surf Weltmeisterschaft statt gefunden! Im moment sitzte ich auf der Terasse eines kleinen Hostel gerade neben dem Teatro Amazonas. Ja, ich bin in Manaus :) In den nächsten Tagen werde ich von hier aus mit einem Boot in den Jungel stechen und auf Abenteuer hoffen.
Ipanema com os Dois Irmãos |
Aussicht vom Zuckerhut |
Freitag, 23. März 2012
Curitiba / Ilha do Mel / Caioba
Die letzten 10 Tage habe ich in Parana, grössten Teils in
dessen Hauptstadt Curitiba verbracht. Ich hatte das Glück, dass ich dort bei
Bekannten wohnen konnte. Neusa hat mir die Stadt gezeigt, mich alten Bekannten vorgestellt und wir hatten eine gute Zeit zusammen. Diese Reise nach Curitiba war auch eine Reise in meine
Vergangenheit. Es war sehr amüsant an was ich mich noch erinnern konnte!
Plötzlicher Geistesblitz im Auto: Hier stand doch einmal der „Boi Gordo“?!
Meine Lieblings Churrasceria als ich 6 Jahre alt war. Hier haben wir oft, viel
und sehr gerne gegessen. Als ich eine Stadtrundfahrt mit dem Turi-Bus machte,
stieg ich bei vielen altbekannten Stationen aus. Das grosse Glashaus im Jardim
Botânico war nicht mehr so gross wie ich es in Erinnerung hatte (aber genauso schön).
Im Passeio Publico, dem ältesten und beliebtesten Stadtpark gibt es einen neuen
Spielplatz. :) Die Stadt als Ganzes hat mich wahnsinnig fasziniert. Jetzt
verstehe ich wieso viele sagen, dass Curitiba sehr europäisch ist! Die Stadt ist sauber, es hat Mülleimer
überall, die Trottoirs sind durchgehend, die Häuser sind schön gestrichen ect. faszinierend normal!
Jardim Botânico |
Museo Oscar Niemeyer oder o Olho |
Skyline |
Rua das flores, Fussgängerzone |
Praça Rui Barbosa |
Von Curitiba bin ich bei strömendem Regen mit dem Zug
(ziemlich einzigartig in Brasilien) durch die Serra do Mar an den Strand
gefahren. Es war trotz strömendem Regen eine wunderschöne Fahrt durch die Matta Atlantica.
In Paranagua, einer schmucken Hafenstadt habe ich mit einem St.Galler und einer
Münchnerin Meeresfrüchte gegessen, um mich für meine Überfahrt auf die Ilha do
Mel zu stärken. Die Ilha do Mel
(Honiginsel) ist ein kleines Paradies auf Erden. Natur, Sand, Strand und ein Leuchtturm.
endlich wieder einmal in einem Zug :) |
Matta atlantica |
Ilha do Mel com o Farol <3 |
Am Samstagabend bin ich zurück aufs Festland und wurde dort von
Mestre Jorge, einem guten Freund meines Vaters abgeholt. Selbstverständlich hat
es Churrasco und Caipirinha zum Nachtessen gegeben. Satt und glücklich bin ich
eingeschlafen mit einem tollen Sonntag am Strand in Aussicht.
Donnerstag, 1. März 2012
ACM
Es ist langsam an der Zeit euch über meine Arbeit zu berichten!
Ich wollte in meinem Zwischenjahr, hinsichtlich meines Studiums, unbedingt Erfahrungen im Bereich der Sozialen Arbeit sammeln. Marcia konnte mir ein Sozial Praktikum beim ACM (Associação Cristã de Moços) organisieren.
Dies ist die brasilianische Version vom (Young Man’s Christrian Assosiation). Ich arbeite im Cruzeiro do Sul, ein Aussenstelle im Süden von Porto Alegre in den Favelas. Doch keine Angst, das ACM ist hier hoch angesehen, da wir den Kindern und somit der ganzen Gemeinschaft helfen. Ich beschäftige mich hier mit Kindern von 6-15 Jahren. Sie kommen
jeden Tag vor oder nach der Schule zu uns (sie haben nur morgens oder
nachmittags Schule). Das Cruseiro ist eine Art
Tagesschule nur das es hier auch Psychologen und Sozial Arbeiter hat um den Kindern und dernen Familien zu unterstützen. Hier haben die Kinder Platz
zum Spielen, verschiedensten Aktivitäten an denen sie teilnehmen können und sie bekommen
sie etwa zu essen.
Bis jetzt hatten wir
ein spezielles Programm, da Ferien waren. Das war eigentlich ganz gut, so
konnte ich die Kinder schon etwas kennen lernen neben dem normalen Betrieb. Am
Montag hat hier die Schule wieder angefangen und langsam normalisiert sich
alles. Es gibt einen Stundenplan mit verschiedenen Aktivitäten wie: Capoeira,
Informatik, Tanzen, Basteln ect. Ich habe mich mit dem Sport Lehrer (Capoeira,
Street Dance und normaler Sport) zusammen getan und ich bringe den Kindern
Grundlagen des Kunstturnens bei. Ich bin gepannt was dabei heraus kommt :)Sonntag, 26. Februar 2012
Carnaval in Rio de Janeiro
Kurzfristig habe ich beschlossen den Carnaval 2012 in Rio de Janeiro zu verbringen. Ich
konnte einfach nicht in Porto Alegre bleiben und wissen, dass der grösste
Carnaval der Welt nur 2 Flugstunden von hier stattfindet. Also habe ich am Dienstag ein Flugticket, ein
Hostel und ein Ticket fürs Sambodromo gebucht. Am Sonntag bin ich dann für 5 Tage
nach Rio gereist. Mein
Rucksack und ich, wir kamen uns ganz abenteuerlich vor! Es war die einzig richtige
Entscheidung gewesen! Es war einfach Einmalig! Ich habe so viel
erlebt, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Also habe ich nur ein paar Erlebnisse ausgesucht, die ich mit euch teilen will.
Highlights:
- Die ganze Sonntagnacht habe ich im Sapucai verbracht und habe den Sambaschulen zugeschaut, mitgesungen und mit getanzt. Einmalige Eindrücke. Eine Farbenpracht, die einem fast erschlägt. Kostüme mit Liebe zum Detail, obwohl man niemals alle sehen kann. Sambamusik mit Gesang zum Mitsingen und der Bateria (Trommelgruppe) als Höhepunkt. Sabma zum staunen!Jede Schule hat 1,5 Stunden Zeit für mit 5-8 Wagen durch den Sambodromo zu fahren. Jede Schule hat ein Lied, das während des ganzen Auftrittes wiederholt wird. Das ist einerseits ein bisschen ermüdend andererseits sehr praktisch, da man es schnell lernt und mitsingen kann.
- Bloco dos Carmelitos in Santa Teresa. Ein Bloco ist ein kleiner Marsch mit 2 Musikwagen und einer Bateria. Diese Blocos finden in ganz Rio statt und gehören zum Carnaval der Stasse. Das schönste dabei ist, dass Jung und Alt zusammen feiern! Kinder und ältere Leute feiern genau so mit wie Jugendliche. Ich habe viele Grossmütter mit ihren Enkeln gesehen, die genau so viel Spass hatten wie wir.
- Schlange stehen am Fusse des Corcovados. Da alle Züge schon ausverkauft waren, gingen wir mit einem Bus zur Christus Statue hinauf. Wir hatten etwa 3 Stunden und oben angekommen konnte man sich fast nicht bewegen so viele Leute hatte es.
- Mit dem Motorradtaxi bis an obere Ende einer Favela (Vidigal) fahren. Danach durch den Jungel auf den „Gipfel“ der dois irmãos wandern. Bergab rennen. 3 Tage später immer noch Muskelkater haben… Die Freundin von Oscar (einem Angestellten des Hostels) wohnt in Vidigal und somit war es nicht wirklich gefährlich. Vidigal ist seit 4 Monaten von der Polizei besetzt und ist dort wirklich omnipresent. Ich war erstaunt wie gut alles organisiert ist! Es ist wie eine Stadt in einer Stadt, sie haben alles was man braucht: Schulen, Gesundheitszentren, Kirchen, Supermercados, Bars, Restaurants ja sogar Strassenschilder!
Freitag, 17. Februar 2012
International
In Porto Alegre gibt es zwei grosse Fussballclubs: International und Gremio. Alle, auch diejenigen, die sich eigentlich nicht für Fussball interessieren, haben ihre Mannschaft. Wenn man jemanden kennenlernt kommt die Frage „Colorada ou gremista?“ (Die Fans von Inter sind Colorados) etwa nach „Wie heisst du?“ und „Geht es dir gut?“… Da meine ganze „Familie“ aus Inter -Fans besteht, ist diese Frage Ehrensache. Eu sou Colorada! :) Da ich Schweizerin bin, war mein Schicksal sowieso schon besiegelt: Die Klubfarben sind Rot-Weiss. Leider hat sich meine Haut auch in diesen Tönen präsentiert... Dazu kommt, dass Inter eine der Erfolgreichsten brasilianischen Mannschaften ist! Z.b. ist Inter die einzige Mannschaft in der Geschichte des brasilianischen Fussballs, die eine nationale Meisterschaft (1979) unbesiegt gewann. 2006 haben sie die FIFA Klub-Weltmeisterschaft gewonnen! 2014 werden im Beira-Rio Spiele der Weltmeisterschaft stattfinden. Die Renovationen sind schon in vollem Gang!
Am Mittwoch war ich an meinem ersten Fussballspiele hier in
Brasilien! International X Cruzeiro (2:0)
dies ist „nur“ ein Spiel der Gauchão. Dies ist die Meisterschaft von Rio Grande
du Sul und somit die leichteste Liga in der Inter spielt. Denn Inter spielt
auch in der gesamt Brasilianischen Meisterschaft und auch an den Libertadores, der
Südamerikanischen Variante der Campions League.
Eu sou Colorada :) |
Dort werden die Tribünen renoviert |
Montag, 13. Februar 2012
fim de semana
Am Samstagmorgen ging ich mit Marcia auf die feira (Markt) und wir kauften gaanz viel gesunde Sachen, sprich Früchte und Gemüse. Die feira ist nur 5 Minuten von zu Hause entfernt und findet wie in Bern dienstags und samstags statt J Aber im Gegensatz zur Schweiz ist es billiger als im Supermercado! Mittags haben wir uns etwas leckere gekocht und danach geschlafen. Also ich habe mich noch nicht an diesen Rhythmus gewöhnt und wenn Nachmittags alle schlafen, schreibe ich e-mails, lese (auf Portugiesisch!) oder schaue fern. A tardinha (das ist die Zeit von 16-18 Uhr) sind wir in ein Taxi gestiegen und wollten ins Shoppi gehen, doch dann haben wir uns im Taxi (typisch brasilianisch) um entschieden und liessen uns ins Centro zum Mercado Publico fahren. Mit dem Mercado Publico hat die Geschichte von Porto Alegre begonnen. Der Mercado ist eines der älteste Gebäude in poa. Baujahr 1869! Heute ist er renoviert (mit Lüftungssystem) und neu organisiert. Also traf ich im Mercado nicht wie erwartet ein riesen Chaos vor. Die grosse Halle ist in Viertel geteilt um die man herumlaufen kann. Wir haben in der Banca 40, der ältesten und traditionsreichsten Sorveiteria eine Bomba (3 verschiedene Glaces [in meinem Fall Coco, Maracuja und Bananen] Rahm und Fruchtsalat) gegessen. Danach bin ich meinen ersten Schritt Richtung Gaucha gegangen: Ich habe eine ciua gekauft! :) Vom Mercado aus sind wir weiter durch den ältesten Teil von poa spaziert.Vorbei an der Casa Cultura de Mario Quintana. Quintana lebte Anfangs des 20 Jahrhunderts in Porto Alegre und ist einer der bedeutendsten brasilianischen Poeten. Weiter durch das Areal Militar, das Zentrum vom Militär von Rio Grande du Sul mit zwei Museen! Mitten in dieser Zone liegt die Igreja Nossa Sehnhora das Dores, die brasilianische Antwort auf die Sacre Couer. Die Kirche ist genau so weiss, jedoch mit Ecken und Kanten.
Igreja Nossa Sehnhora das Dores |
Schliesslich sind wir beim Gasômetro angekommen. Diese ehemalige
Energieerzeugungsanlage wurde in ein Kulturzentrum umgewandelt. Da kam mir der
Gedanke ans Tate Modern. Hier beginnt auch die „Freizeitzone“ Poa’s. Hier kann
man am Ufer des Guaiba inlineskaten, Velo fahren, joggen oder auch keinen Sport
treiben und nur den Sonnenuntergang geniessen :) Müde und hungrig zu Hause angekommen haben wir careteiro
gekocht ein typischer brasilianischer Reiseintopf mit Fleisch, Tomaten und
Zwiebeln.
Usina do Gasômetro |
Sonntags habe ich ausgeschlafen und bin erst um 10 Uhr zu
Marcia die schon fit und munter auf dem Laufband war. Nach einem guten
Mittagessen und ein paar Stündchen schlaf (ich habe dafür in der Nacht bzw. am
Morgen mehr geschlafen) gingen wir ins Shoppi. Dort haben wir Kleider, Hefte
und Stifte für Emily gekauft, die am 27. Februar ihren ersten Schultag hat! Abends haben wir Brigadeiros, die brasilianische Variante
unserer Pralines, gemacht. Kondensmilch und Schokoladenpulver aufgekocht, als
Kugeln in Schokoladenstreusel gerollt und fertig zum Geniessen. Hmmm! Ein
süsses Ende für ein erholsames Wochenende.
Montag, 6. Februar 2012
Chimarrão
Wie schon erwähnt, mache ich jetzt einen kleinen (aber wichtigen) Exkurs über Chimarrão, das "national" Getränk der Gauchos.
Chima (ausgesprochen: Schima) ist ein Tee aus Mateblättern (Stechpalmengewächs). Dieser wird traditionellerweise in einer "cuia" (Endteil eines ausgehöhlten Flaschenkürbis) mit einer "bombilla" (Metall "Rörli" mit einem Sieb am unteren Ende) getrunken. Doch dies ist nicht nur ein Tee, nein dies ist eine Kultur, ein Ritual! Getrunken wird Mate mit Freunden und Familie, auf der Strasse, in Parks, bei der Arbeit, an öffentlichen Anlässen, einfach überall! Als Gastgeber gehört es zum guten Ton, seinem Gast einen mate anzubieten. Die cuia, in der sich bereits Mateblätter befinden (ich hatte noch nicht die Ehre in diese Kunst der Zubereitung eingeweiht zu werden) wird mit warmem Wasser gefüllt und so getrunken. Es wird immer nur ein Mate zubereitet, den man dann herum reicht. Entweder füllt der Gastgeber die cuia immer wider auf oder sie wird nach dem trinken selbst aufgefüllt und weiter gegeben.Man kann sein Chima mit diversen Kräutern und Gewürzen bereichern. Bis jetzt hatte ich mate mit Zucker oder Kümmel zusatz.
Auf dem Markt kann man Taschen kaufen, die extra fürs Chima (cuia) + Zubehör (eine Termoskanne mait warmem Wasser) konzipiert sind! Aber die meisten laufen einfach so mit einer Termoskanne in der einen und einer cuia in der anderen Hand durch die Strassen.
Da ich diese Tradition schon kannte (Adelaide sie Dank!) habe ich mich schon darauf gefreut, aber ich war nicht darauf vorbereitet, dass alle und vorallem überall mate getrunken wird!
Chima (ausgesprochen: Schima) ist ein Tee aus Mateblättern (Stechpalmengewächs). Dieser wird traditionellerweise in einer "cuia" (Endteil eines ausgehöhlten Flaschenkürbis) mit einer "bombilla" (Metall "Rörli" mit einem Sieb am unteren Ende) getrunken. Doch dies ist nicht nur ein Tee, nein dies ist eine Kultur, ein Ritual! Getrunken wird Mate mit Freunden und Familie, auf der Strasse, in Parks, bei der Arbeit, an öffentlichen Anlässen, einfach überall! Als Gastgeber gehört es zum guten Ton, seinem Gast einen mate anzubieten. Die cuia, in der sich bereits Mateblätter befinden (ich hatte noch nicht die Ehre in diese Kunst der Zubereitung eingeweiht zu werden) wird mit warmem Wasser gefüllt und so getrunken. Es wird immer nur ein Mate zubereitet, den man dann herum reicht. Entweder füllt der Gastgeber die cuia immer wider auf oder sie wird nach dem trinken selbst aufgefüllt und weiter gegeben.Man kann sein Chima mit diversen Kräutern und Gewürzen bereichern. Bis jetzt hatte ich mate mit Zucker oder Kümmel zusatz.
Auf dem Markt kann man Taschen kaufen, die extra fürs Chima (cuia) + Zubehör (eine Termoskanne mait warmem Wasser) konzipiert sind! Aber die meisten laufen einfach so mit einer Termoskanne in der einen und einer cuia in der anderen Hand durch die Strassen.
Da ich diese Tradition schon kannte (Adelaide sie Dank!) habe ich mich schon darauf gefreut, aber ich war nicht darauf vorbereitet, dass alle und vorallem überall mate getrunken wird!
Im Park mit dem "Fitnesszentrum" im Hintergrund :) |
Währenddem der Gouverneur eine Rede hält... |
Mate doce für Emily und einen normalen für uns |
Donnerstag, 2. Februar 2012
a colonia
Gestern war ich auf der Colonia, wo die Familie Herbertz bis vor 6 Jahren
gelebt hat. Der Bauernhof ist noch einmal etwa 12 km von Três de maio entfernt
und von Feldern und Wälder umgeben. Ein kleine Häuschen mit einemgrossen Stall für die
Kühe, einem Hühnerhaus, einem früheren
Schweinestall.(jetzt gerade im Umbau) und einem Unterstand für die Fahrzeuge. Als die Familie Herbertz noch hier wohnte, hatten sie sogar noch
eine Bienenkolonie. Im dazugehörigen Land wird Soja angepflanzt und es hat
einen See zum Fischen (der im Moment leider ausgetrocknet ist…) Ein
wunderschönes Fleckchen Erde am Ende der Welt (oder am Anfang?)
Der grosse Stall, die neuen und alten Betreiber, im Hintergrund die Garage und der Schweinestall |
Der ausgetrocknete See... umgeben von Sojaplantagen. Der Hof liegt links ausserhalb des Bildes, das Land geht bis zum Wald hoch und rechts noch ein bischen weiter. |
Um dort hin zu gelangen sind wir über Stock und Stein gefahren. Das Land ist sehr hügelig dort und da es auf dem Land ist keine geteerten Strassen. Das Auto hat brav mitgespielt, doch manchmal hatte ich Angst, dass die Räder durchdrehen und wird den Hügel hinunter rollen statt hinauf... Als ich erzählt habe, dass bei uns in der Schwiez die Erde braun und der Staub grau ist, stiess ich auf erstaunte Gesichter. Hier ist sowohl die Erde wie auch der Staub rot! Sehr gewöhnungsbedürfitg, aber ich finde es noch schön :)
Mittwoch, 1. Februar 2012
Familie Herbertz in Três de maio
Três de maio
Três de maio (Dritter Mai) liegt im Landesinnern von Brasilien (7 Stunden Busfahrt von POA) fast an der argentinischen Grenze. Hier kennt jeder jeden und weiss über alle Familienmitglieder Bescheid. Da ist es schon etwas Besonderes wenn man einen Schweizer in der Familie hat! Als ich hier ankam gab es sogar eine Nachricht im Radio, dass jetzt eine Schweizerin in der Stadt verweilt (aber auch nur weil meine "Grossmutter" Marlene den Radiosender angerufen hat :) Der Alltag ist gemütlich und einfach. Im Garten sucht man sich ein Plätzchen im Schatten wo der Wind am besten hinkommt und trinkt den lieben langen Tag Chimarrão ,eine Art Tee (dazu später mehr!) Zu gegebener Zeit geht man ins Haus und schaut seine Telenovela schauen. Oft habe ich auch mit meiner kleinen „Cousine“ Emily gespielt oder gezeichnet.
Hier ist alles sehr weit vom Brasilien der Klischees entfernt. Hier
leben richtige Gauchos (So nennen sich die Einwohner des Staates Rio Grande do
Sul). Alle stammen von europäischen Einwanderern ab. (Viele von Deutschen) Familien
von Três de maio heissen: Herbertz, Becker, Jost, Winkelmann, Fischer ect. In
der Generation der Grosseltern sprechen fast alle Deutsch, denn sie hatten
Deutsch in der Schule. Doch sie haben mit den Jahren ihr eigenes Deutsch
entwickelt, dass vor allem zu lesen sehr amüsant ist :)
Kleine Kostprobe aus der Zeitung (eine Kurzgeschichte auf der Witzseite)
: „ Do honn se dann ihre aparelhos ufgstellt, so wie es dunkel wa, do honn se
dann angefang se beobachte, de wond, die sterne um dat ganze rinsfieh.“
Donnerstag, 26. Januar 2012
pôr-do-sol
POA zum ersten
Seit 5 Tagen bin ich jetzt schon im "Fröhlichen Hafen" . Ich
wohne hier in einer Pension, in der ich im Moment noch ein eigenes Zimmer habe.
Hier schlafe ich und esse mein Frühstück (meist leckere, frische, tropische
Früchte) Danach verbringe ich meine Zeit mit, sagen wir einmal Verwandten :)
Marcia arbeitet im für den Staat im "Secretaria da justiça e dos
direitos humanos", dank ihr bin ich jetzt in Porto Alegre. Sie hat mir die
Pension organisiert und auch mein Praktikum.


Olga, ihre Tochter studiert Archivologie in Santa Maria, einer Stadt,
die etwa 4 Stunden Landes einwärts liegt. Im Moment hat sie Ferien, zeigt mir
die Stadt und ist meine Dolmetscherin.
Obwohl ich noch nicht sehr viel von Porto Alegre gesehen habe gefällt es
mir sehr gut.
In Porto Alegre münden mehrere mittelgrosse Flüsse in den Guaiba. An
diesem Zusammenfluss liegt auch ein grosser Flusshafen. Doch der Guaiba fliesst
in Porto Alegre nicht ins Meer sondern in die Lagoa dos Patos. Der
"Entensee" ist eine riesige Lagune, die für eine Schweizerin wie ein
grosser See aussieht :) Leider kann man im Guaiba nicht baden, da er sehr
verschmutz ist. Aber wenigstens ist Wasser sieht man ein Wasser, das ist immer
gut und schön.
Ich wohne in der Nähe vom Parc Farapillho. Ein sehr grosser Park in dem
es See gibt wo man Pedalo (alle Boote sehen aus wie Schwäne) fahren kann! Am
Sonntag waren wir dort auf einem grossen (Floh)markt.
Mittwoch, 25. Januar 2012
a ligação
"a ligação" auf Deutsch übersetzt heisst "die Verbindung". Meine liebe Daria ist auf diese glorreiche Idee gekommen :) Hier möchte ich ihr ganz herzlich danken, ohni sie gäbe es diesen Blog nicht.
Sehr viele Freunde, Verwandte und Bekannte haben mich gebeten ihnen zu schreiben, was ich als sehr schmeichelhaft empfand. Da schien mir ein Blog passen. Hier kann jeder zugreifen und "seinen Senf" dazu geben ;)
Viel Spass!
Sehr viele Freunde, Verwandte und Bekannte haben mich gebeten ihnen zu schreiben, was ich als sehr schmeichelhaft empfand. Da schien mir ein Blog passen. Hier kann jeder zugreifen und "seinen Senf" dazu geben ;)
Viel Spass!
Bem-vindo
Mit 19 Jahren konnte ich meinen Kindheitswunsch erfüllen und nach Brasilien zurück kehren. :)
Nach einer langen und anstrengenden Reise bin ich nach 34 Stunden von Bern über New York und São Paulo in Porto Alegre angekommen. Dies ist die Hauptstadt des brasilianischen Staates Rio Grande do Sul und für 3 Monate mein zu Hause. Ich werde euch über diese/meine Verbindung auf dem laufenden halten und euch erzählen und zeigen, was ich hier alles erlebe. Ich freue mich und ihr hoffentlich auch.
Nach einer langen und anstrengenden Reise bin ich nach 34 Stunden von Bern über New York und São Paulo in Porto Alegre angekommen. Dies ist die Hauptstadt des brasilianischen Staates Rio Grande do Sul und für 3 Monate mein zu Hause. Ich werde euch über diese/meine Verbindung auf dem laufenden halten und euch erzählen und zeigen, was ich hier alles erlebe. Ich freue mich und ihr hoffentlich auch.
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