Am fünften Tag bin ich endlich in den Urwald aufgebrochen
und habe mir einen lang ersehnten Traum erfüllt! Der Wasserstand ist so hoch
wie noch nie, viele Strassen und Felder sind überschwemmt, Häuser stehen
unter Wasser. Für den Urwald hat das zur
Folge, dass die Baumriesen bis zur Hälfte im Wasser stehen und man mit dem Boot
durch ihre Baumkronen gleiten kann! Ein wahnsinniges Gefühl! Diese Kulisse
wurde ständig von Vogelpfiffen, Affengebrüll und ganz vielen anderen
Tiergeräuschen begleitet. Wir hatten ein sehr vielfältiges Programm:
Jungelwanderung, Piranha fischen, Tiere beobachten ect. Indianer so wie wir sie uns vorstellen haben wir keine gesehen. Die leben heutzutage zurückgezogen in Reservate. Jedoch gibt es viele Menschen, die im Amazonas wohnen, die meisten sind Caboclos, dies ist eine Mischung zwischen Indianer und "Weissen". Sie haben ihre Stämme verlassen und leben meistens vom Handel und ernähren sich selbständig. Unser Reiseführer, der in dieser Region aufgewachsen ist, war ein Caboclo. Er
hat jedes noch so gut verseckte Tier (Faultiere, Krokodile, Vögel, Affe, Schlangen,
Spinnen ect.) entdeckt und konnte sich perfekt orientieren.Der Höhepunkt unserer Jungeltour war eine Nacht in einer Hängematte in einem selbstgebauten Lager. Da ich die einzige Touristin war, die Portugiesisch gesprochen habe, übernahm ich die Rolle der Dolmetcherin und somit Koordinatorin. Der Caboclo, der uns begleitet hat, war ganz erstaunt über mein ganz anschauliches Feuer. Klar weiss ich wie man ein Feuer macht! Wie sonst soll man eine Cervelat brätlen? ;) Am Lagerfeuer haben wir schaurigen Geschichten über die Abenteur im Urwald gelauscht und den zwei Hünchen beim braten zugeschaut. Die Nacht war kurz, die Hängematte unbequem, die Mosquitos überall. Trotzdem war es ein tolles Erlebnis! Noch so gerne habe ich am nächsten morgen ein bad im Amazonas genommen. Einfach nicht an die Krokodile, Boas, Piranhas und andere nicht erwünschte Schwimmkamaraden denken! Ungerne bin ich nach vier Tagen in die Zivilisation zurück gekehrt, doch es warten noch ganz viele andere Abenteuer auf mich von denen ich euch bald erzählen werde!
Mittwoch, 30. Mai 2012
Manaus, Amazônia
Manaus ist eine chaotische, farbige und laute Stadt in
mitten des brasilianischen Urwaldes. Auf der Strasse wimmelt es nur so von
kleinen (ja, sogar für mich :)
flinken Nachkommen von Indianern. Die
Häuser sind von der Feuchtigkeit moderig und herunter gekommen. Zwischen Neubauten,
die wie wild aus dem Boden schiessen entdeckt man überall alte, herrschaftliche
Villen, die zur Zeit des Kautschukbooms (um
Wende des 19. Jahrhunderts) gebaut wurden. Am Rande der Strasse sind überall
kleine (1x1 Meter) Baracken aufgebaut, die gebrauchte Telefone, Sonnenbrillen
und allerlei Ramsch verkaufen. Die Atraktion der Stadt ist das Teatro Amazonas, das mit
seiner gelb, grün, blauen Kuppel über die Dächer von Manaus wacht. Mein Hostel
war gerade um die Ecke und so konnte ich es jeden Tag bestaunen. Der Platz um
das Opernhaus ist sehr schön gestaltet und lädt zum Verweilen ein. Da ich die
ersten 4 Tage in Manaus mit Fieber im Bett verbracht habe, war das meine
tägliche Aufmunterung: Jeden Tag einen
grossen, kalten Suco an der Praça und jeden Tag eine neue, exotische Frucht kennen
lernen! Cupuaçu, Graviola, Genipapo :) Als es mir schon besser ging hat mich meine Zimmerkollegin aus
Curitiba in die Oper begleitet:
A Flauta Magica do Wolfgang Amadeus Mozart. Die Geschichte war sehr passend mit
Papageno, dem Vogelfänger, die Inszenierung modern und unkoordiniert, das Deutsch nicht
wirklich Deutsch. Alles in allem: Sehr unterhaltsam :)
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d annick im urwaud, so guet!!:)
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